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Fazit Probelauf

#12 Fazit: Probelauf
Lied zum Text: Sigma „Good Times“

Wir sind wieder zuhause. Nach fast 4 Wochen ist der Monster-Probelauf vorbei und es lief so gut, dass wir in ca. 3 Wochen zur Ostseeumrundung starten. Das heißt: wir werden etwas mehr als 3 Monate im Monster leben, das Baltikum und Skandinavien durchfahren und wahrscheinlich von der Weite des Nordens erschlagen werden. Der Probelauf hat uns für das Leben im Wohnwagen gut vorbereitet. Hier unser Fazit:

Ich war erst skeptisch, was unser Wohnwagen-Abenteuer angeht. Doch eigentlich ist es wie die Erfüllung eines Kindheitstraumes. Wer wollte nicht ein komplett ausgestattetes Baumhaus oder eine Wohnhöhle als Kind haben? Ein Wohnwagen erfüllt genau diesen Traum. Ganz oft fühlte ich mich wie das Kind von damals. Man hat ein Haus in klein und kann mit diesem überall hinfahren. Selbst kochen, aufräumen und abwaschen ist eher wie ein Mutter-, Vater-, Kindspiel als lästig. Obwohl man auf alle möglichen Sachen achten muss, ist das alles mit mehr Leichtigkeit und auch Aufregung verbunden. Es ist ein Abenteuer mit Auffangnetz.

Deutschland, Österreich und Italien sind Campingländer. Überall findet man Campingplätze oder Stellplätze. Wir haben nur ein einziges Mal in 25 Tagen ohne Strom an einem Platz gestanden (und selbst da haben wir ganz freiwillig darauf verzichtet). Fast immer konnten wir warm duschen und hatten die kompletten Sanitäranlagen. Wobei diese unterschiedlich ausfallen können. Von Drückerduschen (die gerade mal 10sec an bleiben) bis komplette Bäder war alles dabei.

Kein einziges Mal hatten wir Angst vor Überfällen oder das man uns bestehlen will. Selbst auf den Stellplätzen fühlten wir uns sicher. Wir haben sogar eine Nacht auf einem Autohof verbracht. Henrik musste da zwar vor der Dusche stehen und auf mich warten, aber wirklich Angst hatten wir nicht. Tja, so viele LKW-Fahrer an einer Stelle und alle an meiner Dusche, waren mir dann doch etwas unheimlich (Verzeihung Jungs). Wir könnten theoretisch auch im Monster duschen, doch das traue ich mich nicht. Es ist da so eng und wenn der Duschvorhang an einem kleben bleibt, ist man bestimmt luftdicht verpackt. Das lassen wir mal besser.

Auch das Kochen war kein Problem. Wir haben einen 3 Flammen-Gasherd im Monster und damit lässt sich alles wunderbar zubereiten. Natürlich ist die „Küche“ für zwei etwas eng. Hat aber den Vorteil, dass wir beide uns versehentlich oft berührt haben und entweder bringt man sich dann langsam um oder, wie wir, man genießt es.

Das Schlafen im Wohnwagen ist etwas gewöhnungsbedürftig. Wir haben ein 2m x 2m Bett, das ist schon mal richtig komfortabel. Die Rollos machen auch alles richtig dunkel, also auch wunderbar. Doch die Geräuschkulisse ist ein Knaller, man hört alles. In den Nächten mit Regen lagen wir oft wach und als es dann gehagelt hat, mit murmelgroßen Hagelkörnern, habe ich gedacht, wir können das Monster danach wegschmeißen (es hat aber nicht mal eine Beule abbekommen).  An einem Stellplatz war hinter uns ein Bahngleis einer Industriebahn. Das hatten wir beim Aufstellen aber gar nicht mitbekommen und als die Bahn nachts um 2 Uhr da lang fuhr, schreckte ich mit der Bemerkung hoch: „Oh Gott, Henrik, ein Erdbeben.“ Henrik dachte wir stehen mitten auf dem Gleis. Aber auch daran haben wir uns langsam gewöhnt und können damit entspannter umgehen.

Selbst „arbeiten“ kann man im Wohnwagen ganz gut. Das Wichtigste dafür ist eine stabile Internetverbindung und an der hat es dann doch ab und zu gehapert. Wir konnten zwar an jedem Campingplatz Internet dazu buchen, doch schnell und stabil ist es trotzdem oft nicht gewesen. Das heißt, dass Hochladen der Blogbeiträge und vor allem der Bilder ist eine Geduldsprobe. Auch das Projekt „Jeden Tag auf Instagram ein Foto hochzuladen“ hat einiges an Entdeckergeist gebraucht. In jedem Ort, in jedem Café haben wir erstmal nach FreeWiFi gesucht und meistens auch gefunden.

Das Blogschreiben macht mir/ uns übrigens ganz viel Spaß. Wir erleben dadurch viele Sachen intensiver und lassen die Erlebnisse noch mal Revue passieren. Außerdem freuen wir uns immer riesig über Eure Reaktionen und Kommentare und haben wirklich das Gefühl, Euch dadurch ein bisschen bei uns zu haben. Vielen Dank für Eure rege Anteilnahme am Blog und an Instagram.

Alles in allem sind wir jetzt schon in freudiger Erregung auf unsere Ostseetour und wissen, wir haben mit dem Monster die richtige Wahl getroffen.

Ein Kommentar

  • Konny

    Sehr gut, dass es euch so bekommt !!! Was macht ihr denn drei Wochen zu Hause – dann kann ich ja gar nicht miterleben :-). Freue mich auf mehr.

    Alles Gute, Konny

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