Dezember 2021 – Jahresrückblick 2021
#69 Lied zum Text: Jonathan Jeremiah „Happiness“
Hier kommt das letzte Kalenderblatt in diesem Jahr und damit auch der Jahresrückblick auf ein eigenartiges 2021.
Obwohl in diesem Jahr so einiges bei uns passiert ist, kommt mir 2021 im Rückblick etwas farblos vor.
Es ist an mir irgendwie vorbeigerauscht.
Gerade habe ich im Februar noch die Tomaten ausgesät, da waren sie im August auch schon gegessen und keine 5 Minuten später im November lagen die verwelkten Pflanzen im Biomüll – schwuppdiwupp – war das Jahr auch rum.
Vielleicht lag es am Corona-Gedanken-machen, dass in diesem Jahr alles irgendwie anstrengender war, das Unbeschwerte verloren ging und ich deshalb weniger auf die schönen Dinge geachtet habe. Dadurch ist mir 2021 wie Sand durch die Hände geglitten und nur wenige Erinnerungssteine sind hängen geblieben.
Ich bin grundsätzlich eher ein fröhlicher und positiver Mensch und versuche, Allem etwas Gutes abzugewinnen.
Aber ja, wenn ich ständig an meine Maske denken und mir vor einem spontanen Ausflug überlegen muss :
„Darf ich dahin? Was brauche ich als Nachweis? Wie komme ich wieder zurück? Wo ist die nächste Teststation? Habe ich mein Impfzertifikat mit?…“
und vor Lass-uns-mal-schnell-was-Essen-gehen checken muss, ob mein Handy auch ausreichend geladen ist (für diverse Nachweise, Luca-App und Co) und ob ich meinen Personalausweis dabei habe, dann habe ich oft schon keine Lust mehr und die Leichtigkeit ist auf jeden Fall hin.
Ich sag mir immer wieder: „Ist doch gar nicht schlimm. Du musst nur an die Maske und die Nachweise denken.“ Allerdings stampft mein inneres bockiges Kind mit dem Fuß auf und schreit: „Will ich aber nicht.“
Dazu kommt, dass ich bei jedem Halskratzen oder einer verstopften Nase denke: „So, nun ist es soweit. Wen haste alles angesteckt? Und wo liegt eigentlich meine Patientenverfügung?“ Ich rieche dann erstmal am Kaffee: „Rieche ich noch!“ und mache einen Test.
Und am aller schlimmsten in diesem Jahr waren die Medien.
Ich mag keine Nachrichten mehr hören oder lesen. Wenn jemand im Radio oder Fernsehen Corona sagt, stellt sich bei mir ein leichter Brechreiz ein und ich suche panisch den OFF-Knopf. Bitte, wie furchtbar war dieses Medienjahr und nicht nur im Bezug auf Corona.
Jetzt habe ich mich aber mal ausgekotzt… Also ganz ehrlich – früher war auf jeden Fall alles besser ;o).
Dabei gab es für mich ganz viele schöne Momente in den zurückliegenden Monaten, die ich aber erstmal unter der Coronadecke vor buddeln muss.
Wir haben ganz viele tolle Ausflüge gemacht, waren in Kopenhagen und an der polnischen Ostsee und sogar ein Wochenende zelten. Sind bestimmt hunderte Kilometer mit unseren Rädern gefahren und haben uns einige Parks in Berlin erlaufen.
In diesem Jahr waren wir auch endlich mal wieder mit Freunden essen (auch mal mit mehr als zweien), waren wieder im Kino und haben sogar ne kleine Party zu Henriks 50. gefeiert.
Von März (13°C Wassertemperatur) bis in den späten November (8°C) sind wir fast täglich im See baden gewesen.
Sind im Flüssiggold der Sonnenauf- und untergänge geschwommen, haben im bleifarbenen Wasser vor einem schwerem Gewitter geplanscht, waren die Wellenverursacher bei spiegelglatter See und die Wellenbrecher bei Sturm und ganz oft sind wir in einem Zauberland geschwommen, ob bei Nebel oder mit einem Regenbogen.
So viele unsagbar schöne Augenblicke, die wir uns in 2021 gemacht haben.
Trotzdem bin ich irgendwie froh, wenn dieses Jahr vorbei ist. Ich hoffe immer noch darauf, dass die Leichtigkeit und die Spontanität in mein Leben zurückkehrt.
2021 – ich habe die Vermutung, du wirst ein Jahr unter vielen werden, verschwommen in meiner Erinnerung und mit der Zeit nicht mehr richtig zuordenbar.
Doch das ist ok, denn ohne Jahre wie dich, würden die besonderen Jahre nicht besonders sein.
Du hast mir gezeigt, ich muss mich in Geduld üben, du hast mich ein Zufrieden-sein mit den einfachen Dingen gelehrt, die Kakophonie der Außenwelt abzuschalten und mehr auf mich/meine innere Stimme zu hören.
Ich sage dir jetzt Tschüss, mach einen Haken hinter dir und allenfalls sehen wir uns in meinen Erinnerungen wieder.
Erinnerungsbilder:
Ich wünsche Euch allen eine keksreiche, kerzenerleuchtete, besinnliche und (bei mir schneit es gerade) weiße Adventszeit mit Schneeballschlachten, Schneemänner*innen (ist doch richtig? ;o) ) bauen und ganz viel Lachen und Fröhlichkeit.
Feiert ein schönes Weihnachtsfest, genauso wie ihr es wollt. Ob laut, ob leise, ob spaßig, ob melancholisch, mit der ganzen Familie oder lieber ohne – macht es so, wie ihr es braucht und wie es für Euch richtig ist.
Das wünsche ich euch auch für 2022 – macht es Euch dieses Jahr so, wie ihr es braucht und wie es euch glücklich macht.
Ich werde auf jeden Fall daran arbeiten, das 2022 ein ganz wunderbares Jahr für mich wird.
Bleibt gesund! Wir lesen uns hier im neuen Jahr wieder.
Wer Lust auf noch mehr Jahresrückblicke hat, hier findet ihr die aus 2017, 2018, 2019 und 2020.
5 Kommentare
Elli
wiedermal zauberhaft geschrieben liebe Sylke 🙂 wünsch Euch allen auch wunderschöne Feiertage LG Elli
Andrea
Liebe Sylke, lieber Henrik,
auch Euch und all Euern Lieben eine schöne Adventszeit, ein gemütliches Fest und vor allem ein gesundes, neues Jahr, in dem Corona keine Hauptrolle mehr spielt und uns so oft frustriert. (Gott sei Dank wussten wir alle zu Beginn der Misere nicht, wie lange wir diese Kacke an der Hacke haben.)
Danke für die schönen Kalenderblätter – und dass es was gibt, worauf Verlass ist!
Fühlt Euch gedrückt – wir machen uns nicht verrückt!
Hoffen auf Glück, nicht auf Verstand,
dass nicht jeder den hat, ist jetzt bestens bekannt!
Doch sind die „mit“ trotz allem viel mehr,
das vergessen wir nicht,
wenn`s auch manchmal fällt schwer….
Auf Zeiten, in denen wir uns wieder öfter sehen,
als dass wir jährlich zum impfen gehen!
Nee – wir machen uns nicht verrückt
und glauben stattdessen an unser Glück!
Gaanz liebe Grüße
Andrea
Sylke
Endlich mal wieder ein Gedicht von Dir – da freue ich mich ganz riesig.
Komm gut durch diese Zeit, mache Dir auch ein schönes Fest und drücken wir die Daumen, dass wir uns in 2022 gesund und unbeschwert wiedersehen.
Andrea
Hallo liebe Sylke,
Hallo lieber Henrik!
Vielen Dank für die lieben Wünsche, und dass auf die schönen Kalenderblätter Verlass ist!
Habt gemütliche Feiertage mit Euern Lieben und einen guten Start in das neue Jahr, in dem man sich hoffentlich wieder öfter mit Freunden treffen kann, als dass man zum impfen geht 😉
Gaanz liebe Grüße – auch an Karin – und für Euch nur das Beste!
Fühlt Euch gedrückt
Andrea
Sylke
Ich drücke Dich janz dolle zurück.