Kalenderblatt August 2020
Auf einmal ist August.
Die letzten richtigen Sommerwochen müssen noch gefeiert werden. Da es schon etwas früher dunkel wird, ist jetzt die beste Zeit für einen Besuch im Freiluftkino. Wir hatten schon einige spektakuläre Sommerabende im Draußen-Kino. Mal sehen, ob wir in den nächsten vier Wochen dafür Zeit finden – schön wäre es.
Wenn nicht? Es gibt noch andere schöne Sachen, die man im August machen kann.
Schöne Momente im August
In der Abenddämmerung im See baden
Melone essen
Ins Freiluftkino gehen
Die nackten Füße im Strand vergraben oder mit nackten Füßen über eine Wiese laufen
Am Gartentisch eine Runde Stadt-Land-Fluss spielen
Gelächter weht durch unseren Garten, dann ist es still und darauf folgt ein leises Gemurmel: „Land mit H? Land mit H? mmmh, nicht schon wieder Honduras. Da muss es doch auch noch etwas anderes geben.“
Wir sind mal wieder im Stadt-Land-Fluss Modus. Ein Spiel, das wir fast nur in den Sommermonaten am Gartentisch spielen und es für uns deshalb so sehr in den August passt.
Spielen tun meistens die Kinder, meine Mutter und ich. Henrik sitzt dabei und gibt ab und zu Hilfestellung, wenn wir nicht weiter wissen – wie bei Honduras. Dann gibt es noch Haiti, dass wars. Nee, Holland und Hawaii sind keine Länder.
Wir sind eigentlich keine verbissenen Spieler, meistens helfen wir uns untereinander und warten, bis alle Ihre Zeile voll haben, aber Länder wie Grönland oder England gehen nun mal gar nicht.
Dafür sind wir bei den Kategorien sehr kreativ. Stadt, Land und Fluss (bei uns Gewässer) sind immer dabei, doch dann kommen schon mal Berliner S-/U-Bahnstationen oder Superhelden oder Firmen oder Essen oder VIPs oder oder Oder (übrigens ein Fluss mit O, den keiner nimmt, weil alle den haben).
Wenn unsere Tochter nicht bei uns im Garten mitspielt sondern bei sich zuhause ist, dann holen wir sie via Skype dazu. Keiner von uns würde sich eine lustige Spielrunde entgehen lassen. Schon allein, weil man denkt :“Heute habe ich mal kein Brett vor dem Kopf. Ich weiß heute alles.“
Kaum spielt man, merkt man: „Falsch gedacht.“ „Land mit A? äääähhh, keine Ahnung.“ Sobald man etwas in seine schön aufgemalten Spalten schreiben soll, ist es weg. Das Gehirn leer.
Das wäre ja eigentlich eine coole Sache, wenn das bei meinen Meditation klappen würde -Denk an Nichts.
Beim meditieren fallen mir dann garantiert ganz viele Städte, Länder und Flüsse ein. Die versuche ich auch noch richtig einzuordnen: „Ah ja, Aßlar liegt doch in Hessen, oder?“
Irgendetwas scheint da in meinem Kopf falsch verknüpft zu sein.
Ich kann nicht zählen, wie oft wir dieses Spiel schon gespielt haben. Es gehört so fest zu uns, dass ich auf unseren Touren durch Europa versucht habe, mir Fluss- und Städtenamen zu merken. Wie Kemijoki (ein Fluss in Finnland) oder Lakselv (eine Stadt in Norwegen). Da sind wir dran vorbei gefahren und ich habe sofort gedacht : „Das muss ich mir merken für die nächste Spielrunde.“
Pustekuche, nichts habe ich mir gemerkt – alles weg.
Egal, denn uns geht es allen so, aus diesem Grund wird auch ganz viel gelacht und erzählt. Das ist pure, kostbare Familienzeit.
Am Ende auch immer ein bisschen anstrengend, weil jeder was erzählen und klugscheißen will. Gut das dann meistens aufgeschnittene Melone auf dem Tisch steht und man wenigstens zum Kauen die Klappe halten muss.
Wenn das Spiel zu Ende ist, der Kopf raucht und ich ein bisschen Ruhe brauche, schnappe ich mir am Abend mein Rad und Henrik.
Auf geht’s zu einer Baderunde in der Abenddämmerung und zu einem weiteren schönen August-Moment.
Und so sah das Kalenderblatt im August 2019 aus. Da gab es auch einen schönen Moment – ein richtiges, tolles Sommergewitter.